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Antworten, die den Druck von den Kindern nehmen

Aktualisiert: 17. Mai 2021

Dienstag wird meine Große 17. Vor zwei Tagen saß sie wieder mit traurigem Gesicht vor mir und sagt: "Mama, später muss ich sagen: Ich war 16. Und ich hab nichts gemacht."



Foto: Claus Tantzen

Sie ist in der 11. Klasse. Sie macht sich große Sorgen, weil sie nicht weiß, ob dass, was sie sich in diesem Jahr eigenverantwortlich aneignen musste, für das Abitur reicht. Gerade entspannt sie sich. Liegt es daran, weil sie die Siuation jetzt eben hinnimmt, weil sie eh nichts daran ändern kann? Oder daran, dass sie gerade zur Schule gehen darf?

Ich weiß es nicht. Und ich mache mir Sorgen. Ein Jahr Wissensvermittlung, ein Jahr Abnabelungsprozesse fehlen. Trotzdem soll es offensichtlich bei ihrem Zeitplan bleiben. Die derzeitigen Schulschließungen sind alternativlos. Wir haben die höchsten Inzidenzen in der Gruppe der Kinder und Jugendlichen und ihrer Eltern. Kinder erkranken bisher zum Glück selten schwer, aber die Mutante ist für Kinder und Jugendliche deutlich ansteckender als die Virusvariante des letzten Jahres. Und die Kinder nehmen sie mit nach Hause. Das konnte ich zuletzt im täglichen LAGuS-Bericht regelmäßig sehen.

Ärzte reden dieser Tage laut über die Auswirkungen der Pandemie auf die Kinder. Ich bin froh darüber.

Ziel muss es sein, den Druck von den Kindern zu nehmen und ihnen ein möglichst normales Leben zu ermöglichen.

Ich bin froh, dass mit dem Infektionsschutzgesetz die Testpflicht an Schulen kommt. Das ist ein erster wichtiger Schritt. Dabei geht es nicht darum, Kinder zu stigmatisieren. Es geht darum, Infektionsketten schneller zu durchbrechen, die Kinder sicherer zusammenkommen zu lassen. Es ist unsere Aufgabe als Erwachsene, den Kindern zu erklären, dass die Testungen das sind, was sie dazu beitragen können, um sich gegen die 3. Welle zu stemmen. Und das niemand an irgendetwas Schuld ist. Das jeder sich gerade anstecken kann.

Denn wann die Impfstoffe für Kinder und Jugendliche zugelassen werden, weiß ich nicht. Und so lange können wir auch nicht mehr warten.

Ich frage mich auch, ob wir wirklich so tun können, als hätte dieses Schuljahr stattgefunden. Und wenn ja, wie wollen wir sicherstellen, dass niemand zurückbleibt? Meine Große wird unruhig, weil auch das in der Schule bisher kein Thema war und das Schuljahresende in Sicht ist.

Wir brauchen hier Antworten, die den Druck von den Kindern nehmen. Schnell.

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