Das war er, der Bundestagswahlkampf 2025. Kurz, hart und kalt sollte er werden. Erlebt haben wir einen Streit unter Demokraten, wie ich ihn mir in meinen kühnsten Träumen nicht hätte ausmalen können. Im Kleinen wie im Großen.
Hätte man mir gesagt, dass wir puren Rassismus gegen Mitbewerber erleben, dass das Bild, das Menschen auf den Müll gehören, als probates Wahlkampfmittel unter Demokraten empfunden wird, und dass in meiner Heimatstadt vom Vorsitzenden der FDP Schwerin offen zur Wahl der Demokratiefeinde aufgerufen wird – ich hätte es trotz allem, was ich im politischen Schwerin erlebe - nicht geglaubt.
Hätte mir jemand gesagt, dass die CDU wie regelmäßig hier in Schwerin auch im Deutschen Bundestag mit der AfD stimmt und sich mit dieser Mehrheitsoption nach Rechts im Ergebnis jeglichem Kompromiss mit den „links-grünen Spinnern“ entziehen kann, dass Angela Merkel sich dazu gezwungen sieht, das Verhalten ihrer eigenen Partei einzuordnen und dass die Menschenwürde und der Rechtsstaat von der CDU angegriffen wird – ich hätte es nicht geglaubt.
Dabei wurde in den letzten drei Wochen immer klarer: Die Weltordnung krempelt sich gerade um. Wir brauchen Einigkeit in Europa, um dem zu begegnen. Wir werden uns um ganz andere Dinge kümmern müssen, als in diesem Wahlkampf verhandelt. Wir werden eine stabile deutsche Regierung brauchen, die einen starken europäischen Gedanken trägt und dafür kämpft. Da braucht es Besonnenheit, das Verbindende und Kompromisse.
Europa ist jetzt unsere Lebensversicherung.
Wie das nach diesen acht Wochen gehen soll? Ich weiß es nicht und es macht mir Angst.
Ich bin dankbar für meine SPD Schwerin. Trotz Kälte, trotz Zuspitzung, trotz harter Ansprachen sind wir gemeinsam vorangegangen, zuversichtlich, motiviert und heiter geblieben, um für Reem Alabali-Radovan zu werben.
Jetzt gilt es. Geht wählen! Wählt besonnen, denn man bekommt, was man bestellt.
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